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Abbiege-Assistenten sind sinnvoll, aber wirklich notwendig ist eine ganz andere Fahrrad-Infrastruktur

Zur heutigen Aktuellen Stunde zur Sicherheit von Rad fahrenden und verpflichtende LKW-Abbiege-Assistenten erklärt Janine Wissler, Vorsitzende und verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Dass im letzten Jahr fast 400 Radfahrerinnen und Radfahrer im deutschen Straßenverkehr starben und diese Tendenz seit Jahren steigt, ist alarmierend. Jeder Tote ist einer zu viel, daher begrüßen wir, dass die hessische Landesregierung sich der Bundesratsinitiative aus Berlin anschließen will. Aber das Kernproblem, von dem die Debatte um die LKW-Ausstattung nicht ablenken darf, ist ein anderes: Die Infrastruktur in den Städten. Unsere Städte sind nach wie vor an den meisten Stellen vom Auto her gedacht. Lückenhafte Radstreifen sind aber noch keine wirkliche Fahrrad-Infrastruktur.“

Wie diese aussehen könnte, könne man sich beispielsweise in Kopenhagen oder den Niederlanden ansehen, so Wissler. Notwendig seien vom Auto- und Fußverkehr baulich getrennte Radwege. Ohne Lücken, ohne viele Anhalte-Zwänge und ausreichend breit. Damit könne man Menschen von jung bis alt auf das Fahrrad locken, weil sie sich als Verkehrsteilnehmer ernst genommen fühlten. Und vor allem, weil sie sich sicher fühlten.

„Aus all diesen Gründen haben auch die angestrebte Bürgerentscheide beispielsweise in der Stadt Frankfurt und in Darmstadt unsere Unterstützung. Die Menschen fordern zu Recht ein, was ihnen bisher vorenthalten wird: Eine fahrradfreundliche und damit auch menschenfreundlichere Stadt.“


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