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Lärmobergrenze: Al-Wazir lässt Flughafen weiter wachsen, es wird zukünftig sogar noch lauter

Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne)  hat heute sein Konzept für eine Lärmobergrenze am Frankfurter Flughafen vorgestellt. Dazu erklärt Janine Wissler, Vorsitzende und verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Durch diese Lärmobergrenze wird es für keinen Menschen leiser werden. Es darf zukünftig sogar noch deutlich lauter werden, als es heute ist. Das ist Augenwischerei und ein reines Placebo.

Der zur Grundlage gemachte Wert von 2014 ist ohnehin zu hoch angesetzt. Und da keine Dynamisierung nach unten – also die stetige Senkung der Lärmgrenze – vorgesehen ist, wird die technische Entwicklung hier auch zukünftig sogar eine Zunahme der Flugbewegungen ermöglichen. Die Bevölkerung wird vom technischen Fortschritt leiserer Maschinen nicht profitieren – sondern die Airlines und Fraport, die die starre Lärmgrenze dann mit immer mehr Maschinen ausschöpfen kann.“

Auch grundsätzlich sei dieses Modell der Bemessung kritisch zu sehen, so Wissler. Der statistische Dauerschallpegel, also das gemittelte Lärmaufkommen über einen gewissen Zeitraum, habe wenig mit dem tatsächlichen Lärmempfinden der belasteten Menschen zu tun. Dafür müssten auch die örtlichen Lärmspitzen, beispielsweise bei Starts, gezielt betrachtet und begrenzt werden.

Wissler: „Hinter dem Modell steht die Annahme von Schwarzgrün, man könne ein weiteres Wachstum des Flughafens und der Flugbewegungen mit den Interessen der lärmgeplagten Menschen in der Region in Einklang bringen. Doch die Grenze der Belastbarkeit ist schon längst überschritten. Nur eine Begrenzung der Flugbewegungen auf ein Maß unter dem heutigen – wir fordern mit den Bürgerinitiativen 380.000 im Jahr – und ein echtes, achtstündiges Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr kann das bringen.“


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