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Terminal 3: Fraport-Chef Schulte sieht Landesregierung nur noch in der Zuschauerrolle

Zum heutigen Artikel in der Frankfurter Rundschau ‚Fraport wirbt mit falschen Daten‘ und anlässlich der Anhörung der SPD-Landtagsfraktion zum geplanten Bau von Terminal 3 am Frankfurter Flughafen erklärt Janine Wissler, Vorsitzende und verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Der Fluglärmdienst erklärt zu den von Fraport in Auftrag gegebenen Gutachten: ‚Die absolute Höhe der Flugbewegungen wurde falsch vorausgesagt‘. Das passt ins Bild. Immer wieder haben sich Prognosen der Fraport als falsch heraus gestellt. So behauptete das Unternehmen beispielsweise, im Zuge des Flughafenausbaus – dem Bau einer vierten Piste – würden bis zu 100.000 neue Arbeitsplätze in der Region, entstehen. Inzwischen ist klar, dass derartige Zahlen einfach nur absurd sind und es hier nur darum geht, mit zweifelhaften Methoden die eigenen Interessen durchzuboxen.“

Bemerkenswert sei, so Wissler,  dass Fraport-Chef Stefan Schulte heute in der Anhörung im Landtag deutlich gemacht habe, wer letztlich entscheide, ob Terminal 3 gebaut werde. Bis zum Jahr 2030 werde die Zahl der Fluggäste in Frankfurt auf bis zu 90 Millionen wachsen, so Schulte. Und die Entscheidung zum Bau treffe der Vorstand und der Aufsichtsrat der Fraport.

Wissler: „Deutlich geworden ist: Schulte sieht die Landesregierung nur noch in einer Art Beraterrolle. Er hat heute nochmals klar gemacht, dass am Bau von Terminal 3 seitens der Fraport nicht mehr gerüttelt wird. Vielleicht sollte Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) seinen Satz ‚Baurecht ist nicht Baupflicht‘ um diesen Zusatz ergänzen. ‚Aber am Ende entscheidet natürlich Fraport.‘

Für DIE LINKE steht fest: Neben rein ökonomischen Gesichtspunkten müssen z.B. auch die Belastungen der Menschen in der Region wie die Zunahme an Herz-Kreislauf- und Krebs-Erkrankungen in die Entscheidung einfließen. Hier ist weiterhin die Politik gefragt, da Fraport derartige Aspekte weitgehend ausklammert. Ein neues Terminal, dessen Bau einen erheblichen Anstieg der Passagierzahlen zur Folge hat, steht den Interessen der Menschen und der Lebensqualität in der Region klar entgegen.“


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