Hessens Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) kündigt heute in einem Interview im Wiesbadener Kurier an,  die schwarzgrüne Landesregierung werde noch in diesem Jahr mit der Umsetzung der angekündigten siebenstündigen Lärmpausen am Frankfurter Flughafen beginnen. Dazu erklärt Janine Wissler, Vorsitzende und verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Was der Minister vorschlägt, wird in der Praxis kaum Entlastung für die lärmgeplagte Region bringen. Und für die vom Abfluglärm betroffenen Menschen wird es überhaupt keine Entlastung geben.

Örtlich wechselnde Lärmpausen von sieben Stunden können nur realisiert werden, wenn die Zahl der Flugbewegungen in den Nachtrandstunden auf dem aktuellen Stand von ca. 70 Flugbewegungen bleibt. Nähert sich ihre Zahl hingegen den genehmigten durchschnittlichen 133 Flügen, wird es keine längeren Lärmpausen geben, weil die großen Flugzeuge auf der Nordwestbahn nicht landen dürfen und deshalb immer auch die Südbahn genutzt werden muss.“

Solange die Landesregierung nicht beabsichtige, den Planfeststellungsbeschluss zu ändern, werde es bei einer zunehmenden Zahl von Flugbewegungen nicht weniger, sondern mehr Lärm geben.

Wissler: „Al-Wazirs Position, dass es möglich ist, viele Kurzstreckenflüge auf die Schiene zu verlagern, teilt DIE LINKE ausdrücklich. Allerdings ist es weder bei der Frage der notwendigen Reduzierung des Lärms, noch der Reduzierung der Flugbewegungen damit getan, an Fraport oder Fluggesellschaften zu appellieren.“