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Placebo ‚Lärmpausen‘: Fluglärm reduzieren statt anders verteilen

Anlässlich der heutigen Landtagsdebatte um die von Schwarzgrün versprochenen ‚Lärmpausen‘ am Frankfurter Flughafen erklärt Janine Wissler, Vorsitzende und verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Die angedachten ‚Lärmpausen‘ sind nur ein weiteres Placebo, die wirksamen Schallschutz simulieren sollen. Den Lärm vermeintlich besser zu verteilen, senkt nicht die Gesamtbelastung, sondern bedeutet nur, dass die einen etwas mehr Ruhe haben, während es für die anderen noch lauter wird. Zudem ist klar: Die abwechselnde Nutzung der Bahnen, wie sie von Schwarzgrün vorgeschlagen wird, ist nur möglich, wenn die Zahl der Flugbewegungen in den so genannten Nachtrandstunden die Zahl von 70 nicht signifikant überschreitet. Der Plan ist schlicht Makulatur, wenn die im Planfeststellungsbeschluss genannte Zahl von 133 Flügen in den Nachtrandstunden Realität wird.

Durch die Eröffnung der überflüssigen Nordwestlandebahn, der völlig falsche Kapazitäts- wie Arbeitsplatzprognosen voraus gegangen sind, ist ein viel größeres Gebiet als zuvor verlärmt worden. Mit dem Terminal 3 wird der nächste Ausbau bereits vorbereitet. Von ernsten Bemühungen um den Lärmschutz kann also keine Rede sein.“

Die angeblichen ‚Lärmpausen‘ seien unwirksam, denn sie verlagerten die Emissionen nur. Wirklich weniger Lärm könne es nur durch weniger Flugbewegungen, ein echtes achtstündiges Nachtflugverbot und den Rückbau der Nordwestlandebahn geben, so Wissler.

„Am 19. Mai wird im Terminal 1 des Frankfurter Flughafens die 100. Montagsdemonstration gegen Flughafenausbau und für ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr stattfinden. DIE LINKE unterstützt die Bürgerinitiativen in ihrem Kampf gegen den gesundheitsgefährdenden Lärmteppich über dem Rhein-Main-Gebiet und wünscht ihnen einen langen Atem.“


Pressestelle DIE LINKE. Fraktion im Hessischen Landtag
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