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Für das Recht auf eine qualifizierte Berufsausbildung: Unternehmen in die Pflicht nehmen

Anlässlich der heutigen Debatte um die Situation bei der Berufsausbildung in Hessen erklärt Janine Wissler, Vorsitzende und wirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„7.553 junge Menschen fanden im vergangenen Jahr keine Ausbildungsstelle. Unternehmen und Staat, die Partner im Dualen Ausbildungssystem, versagen hier. Während gerade die großen Unternehmen nicht genügend Ausbildungsplätze anbieten, schafft die Politik nicht die notwendigen strukturellen und gesetzlichen Rahmenbedingungen.“

Hessen liege mit einer Quote von 88,3 Ausbildungsstellen für 100 nachfragende Jugendliche noch unter dem schlechten Bundesdurchschnitt von 91,9 Stellen.  Das Bundesverfassungsgericht habe in einem Grundsatzurteil entschieden, dass das im Grundgesetz verankerte Recht auf freie Berufswahl erst dann erfüllt sei, wenn diese Zahl bei 112,5 Plätzen pro 100 Nachfragenden liege, so Wissler.

„Es reicht nicht, sich auf die Freiwilligkeit der Unternehmen zu verlassen. Es braucht dringend gesetzliche Maßnahmen, vor allem eine Ausbildungsplatzumlage, die die Betriebe zahlen, die nicht ausbilden und davon Betriebe unterstützt werden, die es tun. Außerdem müssen auch Land und Kommunen wieder mehr Ausbildungsplätze anbieten, als in den vergangen Jahren.

Wir hoffen, dass die SPD sich auch in der Bundesregierung entsprechend ihren heutigen Forderungen im Landtag verhält. Jährlich gibt es tausende junger Hessinnen und Hessen, denen eine Ausbildung und damit die persönliche Entfaltung versagt wird - das können wir nicht weiter tatenlos hinnehmen.“


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