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Rechtsgutachten belegen: Rettungskräfte fordern keine weiteren Strafverschärfungen!

Zur heutigen aktuellen Stunde der CDU erklärt Hermann Schaus, Parlamentarischer Geschäftsführer und gewerkschaftspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Angriffe gegen Rettungskräfte gehen gar nicht und sind auf das Entschiedenste zu verurteilen! Eine Strafverschärfung wird allerdings nach einer jüngsten Untersuchung der Ruhr-Universität Bochum selbst von den befragten Rettungskräften von Feuerwehr und Rettungsdienst abgelehnt. Schwarzgrün will aber diese wissenschaftlichen Untersuchungen gar nicht zur Kenntnis nehmen.“

Prof. Dr. Thomas Feltes, Kriminologe an der Ruhruniversität in Bochum, habe zum zweiten Mal Attacken auf Sanitäter, Polizisten oder Feuerwehrleute erforscht und 2017 in Nordrhein-Westfalen in ausgewählten Städten mehr als 4.500 Brandschützer, Sanitäter und Notärzte nach erlittener Gewalt befragt. Danach haben sich die Angriffe seit 2011 nicht vermehrt, allerdings fielen sie gewalttätiger aus. Höhere Strafen nutzten hier wenig, weil die Täter in solchen Situationen irrational handelten, Gewaltsituationen entwickelten eine eigene Dynamik. Kein Täter denke in solchen Situationen an Gesetze oder Strafen.

Die Befragten selbst forderten, laut Studie, eine verbesserte Aus- und Fortbildung wie praxisorientierte Rollenspiele, körperschonende Abwehrtechnik, Deeskalationstrainings und verbale Selbstverteidigung. Hier tut sich ein interessantes Einsatzfeld für Mediatoren auf.

Schaus: „Diese wissenschaftlichen Untersuchungen sollten sich diejenigen, die immer wieder den Strafverschärfungen das Wort reden und diese fälschlicherweise auch noch als ‚Schutzparagraphen‘ bezeichnen, endlich mal genauer ansehen!“


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