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Fußball-Fans sind keine Verbrecher: Kollektivstrafen gegen ganze Fanszenen sind vollkommen unverhältnismäßig

Zum Aufenthaltsverbot für Fans der Frankfurter Eintracht rund um das Bundesligaspiel beim SV Darmstadt 98 am kommenden Samstag erklärt Hermann Schaus, Parlamentarischer Geschäftsführer und sportpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Die völlig überzogene, beinahe hysterische Reaktion der Stadt Darmstadt, allen Anhängern von Eintracht Frankfurt ein allgemeines, fast 36 Stunden andauerndes Aufenthaltsverbot in Darmstadt zu verhängen, ist weder deeskalierend noch verhältnismäßig. Tausende friedliche Eintracht-Fans wird aufgrund Verfehlungen einzelner beim Hinspiel im vergangenen Jahr das Betreten einer Stadt verboten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine solche unverhältnismäßige Maßnahme bei einer entsprechenden Klage aufrechtzuerhalten sein wird.“

Es stelle sich auch die Frage, wie die Sicherheitsbehörden diese Maßnahme überwachen wollen. Nicht jeder trage seine Leidenschaft für einen Fußballverein auf der Stirn geschrieben oder mache sie durch das Tragen von Fan-Utensilien nach außen erkennbar.

Schaus: „Völlig unabhängig davon, dass ein solches Aufenthaltsverbot für ein ganzes Fanlager weder rechtmäßig oder praktikabel ist, zeigt das Vorgehen die völlige Hilflosigkeit der Sicherheitsbehörden und des Deutschen Fußballbundes. Anstatt sich dem wirklichen Problem zuzuwenden, werden tausende friedliche Fußballfans in Sippenhaft genommen. Ein solches Vorgehen wird am Ende eher zur Eskalation beitragen, wie die ‚Besetzung‘ einer Darmstädter Fankneipe und der anschließenden Schlägerei gestern bereits gezeigt haben.“

Pressestelle DIE LINKE. Fraktion im Hessischen Landtag
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