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50. Todestag von Theodor W. Adorno: Studien zum autoritären Charakter immer noch aktuell

 

Anlässlich des 50. Todestages von Theodor Wiesengrund Adorno, dem Mitbegründer der ‚Frankfurter Schule‘ und einer der wichtigsten Köpfe der Kritischen Theorie, erklärt Ulrich Wilken, rechtspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

 

„Für DIE LINKE bleibt die Kritische Theorie und bleiben die Ausführungen Adornos, beispielsweise in den ‚Studien zum autoritären Charakter‘, wichtige theoretische Bezugspunkte für die eigene Arbeit und bei der Erklärung gesellschaftspolitischer Entwicklungen. Adorno hat in diesen Studien erstmals nachgewiesen, dass zwanzig Prozent der Nachkriegsdeutschen zu autoritären Vorstellungen neigen.

 

Gerade in Zeiten, in denen rechtspopulistische und neofaschistische Parteien und Gruppierungen erschreckend viel Zulauf haben, in denen rechte Demagogen zahlreich in den Parlamenten vertreten sind oder gar an der Spitze der Regierung stehen – wie das in Ungarn und Italien der Fall ist –, lohnt es, sich mit den Werken von Adorno und den anderen Vertreterinnen und Vertretern der Frankfurter Schule zu beschäftigen. Adorno, Max Horkheimer, Herbert Marcuse, Walter Benjamin, Erich Fromm und andere Intellektuelle im Umfeld der Frankfurter Schule liefern wichtige Denkanstöße und haben bedeutende Studien verfasst, die auch Jahrzehnte nach deren Tod nichts an Aktualität eingebüßt haben.“

 

Auch die Beschäftigung mit den Biografien der teils jüdischen Intellektuellen der Frankfurter Schule, deren Flucht vor dem NS-Regime und Leben im Exil, sei nach wie vor notwendig als Teil der Auseinandersetzung mit dem düstersten Kapitel deutscher Geschichte und den Folgen von Rassenwahn und Massenpsychosen, so Wilken.

Hinweis:

Dieser Tage neu auf dem Markt erschienen ist das Buch: Theodor W. Adorno: ‚Aspekte des neuen Rechtsradikalismus‘.


Pressestelle DIE LINKE. Fraktion im Hessischen Landtag
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