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Hessen beteiligt sich endlich am ‚Fonds Sexueller Missbrauch‘ (FSM)

Zu der heute bekanntgewordenen Absicht des Landes Hessen, sich ab 2017 am Ergänzenden Hilfesystem für Betroffene zu beteiligen,  erklärt Dr. Ulrich Wilken, rechtspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Dieser Fonds kann Betroffenen von sexuellem Missbrauch sowohl im familiären als auch im institutionellen Bereich unbürokratisch helfen. 2011 eingerichtet und als Übergangslösung bis zur Novellierung des Opferentschädigungsgesetzes gedacht, hat dieses Hilfesystem schon vielen Menschen Unterstützung geboten.

Leider dauerte es nunmehr etwa fünf Jahre bis zumindest auch Hessen die Wichtigkeit und Notwendigkeit des Fonds erkennt – und leider erst zu dem Zeitpunkt, als dem Fonds die Gelder ausgehen. Denn neben Hessen engagieren sich nur zwei weitere Bundesländer in dem Fonds.“

Vor diesem Hintergrund müsse auch aus Hessen weiter auf eine Novellierung des Opferentschädigungsgesetzes gedrungen werden, die das Bundesministerium für Arbeit und Soziales nach wie vor auch nach fünf Jahren schuldig geblieben sei, so Wilken. Nur mit einer Neufassung könne den Opfern sexuellen Missbrauchs auch auf Gesetzesebene endlich schnell und zuverlässig Unterstützung zukommen.

Wilken: „Warum sowohl der Bund als auch das Land Hessen bei diesem so dringlichen Thema so langsam agieren, ist vollkommen unverständlich. Der 2011 einberufene Runde Tisch ‚Sexueller Kindesmissbrauch‘ hat andere Erwartungen formuliert und auch hervorgerufen. Trotzdem kann hier gesagt werden: Hessen reagiert endlich – besser spät als nie.“

Pressestelle DIE LINKE. Fraktion im Hessischen Landtag
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