100 Jahre Frauenwahlrecht: Leider immer noch keine echte Gleichberechtigung in Sicht

 

Am 19. Januar 1919 fand die Wahl zur verfassungsgebenden Nationalversammlung statt, an der das erste Mal Frauen teilnehmen durften. Dazu erklärt Christiane Böhm, frauenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Es ist erst 100 Jahre her, dass Frauen in Deutschland das erste Mal wählen und gewählt werden durften. Jahrzehntelang haben Frauen den Kampf darum geführt. Proletarische und bürgerliche Aktivistinnen waren mutig, konsequent und schließlich erfolgreich. Über 80 Prozent der wahlberechtigten Frauen gaben damals ihre Stimme ab. 

 Bis heute gibt es allerdings immer noch keine Gleichstellung von Frauen in der politischen Sphäre. Im Hessischen Landtag werden Frauen in der 20. Legislaturperiode erneut lediglich ein Drittel der Mandate einnehmen. Den höchsten Frauenanteil hat die Fraktion der LINKEN mit 56 Prozent.“

Die Kämpferin für das Frauenwahlrecht Clara Zetkin habe damals schon formuliert, was uns auch heute noch beschäftige. ‚Das Stimmrecht ohne ökonomische Freiheit ist nicht mehr und nicht weniger als ein Wechsel, der keinen Kurs hat‘. 

Immer noch seien Frauen in der Arbeitswelt und besonders beim Einkommen, aber auch bei der Rente benachteiligt, so Böhm. 

„Es gibt noch viel zu tun, bevor wir von einer echten Gleichstellung von Frauen in der Gesellschaft sprechen können. Beispielsweise müssen Kinderbetreuung und familiäre Pflege besser unterstützt werden. Bisher war Frauenpolitik das Aschenputtel bei Schwarzgrün. Von Seiten der neuen Landesregierung erwarten wir, dass die Frauenpolitik einen wesentlich höheren Stellenwert als zuvor bekommt.“ 


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