Zur heutigen Pressekonferenz von Hessens Landwirtschaftsministerin Priska Hinz (GRÜNE), die eine Zwischenbilanz der Ergebnisse des ‚Runden Tisches Tierwohl‘ zog, erklärt Barbara Cárdenas, tierrechtspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Worum es den Experten des Runden Tisches wirklich geht, war schnell klar: Nicht das Tierwohl, sondern die wirtschaftlichen Interessen stehen im Vordergrund.

Dies zeigt sich nicht nur an der freiwilligen Vereinbarung, die das Schnabelkürzen bei Junghennen unterbinden soll, sondern vor allem daran, dass eine Diskussion über die Haltungsmethoden von Hennen überhaupt nicht aufgekommen ist.“

Vielmehr habe Michael Herdt, Vorsitzender des Geflügelwirtschaftsverbandes Hessen e.V., die negativen Folgen des Schnabelkürzungsverbotes hervorgehoben. Laut Herdt würden diese Maßnahmen zu vermehrten Verletzungen der Tiere untereinander – auch mit Todesfolge – führen. Dass dies allerdings nur bei nicht artgerecht gehaltenen Stallhühnern auf engstem Raum der Fall sei und eine biologische Freilandhaltung mit ausreichend Platz das Problem gar nicht erst aufkommen ließe, sei nicht erwähnt worden, so Cárdenas.

„Außerdem ist das Schnabelkürzungsverbot übrigens auf rein freiwilliger Basis von den Betrieben einzuhalten. Zwar soll nach einer gewissen Zeit ein Erlass erfolgen, es werden jedoch keinerlei Prüfstellen geschaffen, die das Handeln der Betriebe nach der Beratung kontrolliert.

Fazit: Ein ‚Runder Tisch Tierwohl‘, der vor allem die Wirtschaftlichkeit von Tieren im Auge hat, hat eine solche Bezeichnung nicht verdient.“